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Jennifer Weist: lautstarke Stimme gegen Rassismus, Misogynie und Queerfeindlichkeit, Kraftpaket auf der Bühne, in jeder Hinsicht eine Frau mit Haltung. Aber wo kommt sie her, wie ist sie zu der starken und selbstbewussten Person geworden, die sie ist? In ihrem Memoir lässt sie nichts aus: Sie erzählt ungeschönt von ihrer Kindheit ohne Vater, von Drogenerfahrungen und sexualisierter Gewalt.

Unverarbeitete Traumata in Familien können von einer Generation an die nächste vererbt werden. Ereignisse von gesellschaftlicher, politischer und historischer Tragweite wie Krieg, Vertreibung und Diskriminierung, aber auch persönlich erfahrenes schweres Leid, z. B. durch schwarze Pädagogik, sexuellen Missbrauch oder psychische und physische Gewalt, hinterlassen oft über Generationen hinweg tiefe Spuren in der Seele von Betroffenen. Der Kreislauf der Weitergabe traumatischer Erfahrungen wiederholt sich meist so lange, bis eine Person – Cyclebreaker genannt – ihn aktiv durchbricht.