Folge 116: Das Land der Schwimmbäder Podcast Por  arte de portada

Folge 116: Das Land der Schwimmbäder

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Diesmal verlassen wir so richtig unsere Komfortzone - es geht nach Island! Martina macht dort eine Woche Bildungszeit und nutzt natürlich auch die Gelegenheit schwimmen zu gehen. Denn in Island gibt es rund 170 Schwimmbäder und Bademöglichkeiten, bei 350.000 Einwohner:innen also eine Bade-/Schwimmmöglichkeit pro 2000 Menschen. Hier heißt es auch: Wenn der Isländer eine Krise hat, geht er ins Bad. Oder wenn er Menschen treffen, sich unterhalten und Spaß haben will. Denn warmes Wasser ist aufgrund der vielen heißen Geothermal-Quellen im Land überhaupt kein Problem. Es gibt Lagunen und HotPots mit um die 40 Grad, aber auch Schwimmbäder haben in der Regel eine Durchschnittstemperatur von 27-29 Grad. Hier muss das Wasser eher gekühlt werden als teuer erwärmt und die Freibäder haben das ganze Jahr über geöffnet. Wenn der Wind allzu stark pfeift, setzt man sich halt ne Mütze auf!Gelegen sind die Bade- und Schwimmmöglichkeiten nicht etwa nur in den Städten, sondern oft mitten in der Natur. Den heißen Fluss von Hveragerði beispielsweise erreicht man nur nach einer drei Kilometer langen Wanderung durch beeindruckende Berge mit sehr viel Aussicht in Islands raue Landschaften. Hier gibt es weder Umkleidemöglichkeiten noch Erfrischungsgetränke, nur ein hölzerner Steg erleichtert den Zugang zum Fluss und hilft, die Kleidung so zu verstauen, dass sie nicht wegweht. Aber für das Erlebnis wäre Martina auch noch ein paar Kilometer weiter gewandert!Schwimmunterricht in der Schule ist für isländische Kinder übrigens seit 1940 obligatorisch, von der 1. bis zur 10. Klasse. Hier werden auch bei Minustemperaturen gern mal Ausflüge ins Schwimmbad gemacht, das hat Martina selber beobachten können, und zwar in Nauthólsvík, ganz in der Nähe der Universität von Reykjavik. Das Besondere dort: Vier verschiedene Wassertemperaturen. Denn hier trifft das kalte Wasser des Meeres und eine heiße geothermische Quelle aufeinander. Das Ergebnis: Ca. 17 Grad kaltes Wasser im mit Steinen umrahmten Schwimmbecken - also beste Berliner Freibadtemperatur in diesem Frühsommer - ein etwas wärmeres Becken mit ca. 25 Grad sowie ein heißes Becken mit 38 Grad. Wem das auf die Dauer zu warm wird, der kann auch wie Martina zwischendurch in das 8 Grad kalte Meer gehen - allerdings nur kurz eintauchen! Wer hier richtig schwimmen will, braucht zwingend eine Boje, da wachen die überaus freundlichen Bademeister drüber. Ein weitere Besonderheit - der weiße Strand, auf dem an diesem Tag der Lehrer für die Kinder ein paar Würstchen grillt. Der wurde einst aus Marokko hergekarrt - denn in Island gibt es aufgrund des Vulkan-Gesteins nur schwarze Strände.Wie in vielen anderen Bädern Islands gibt es auch in Nauthólsvík keine Umkleidekabinen. Die Kriminalität im Land ist ausgesprochen gering, in diesem Bad werden die Sachen einfach in Kisten gepackt und dann in einem Regal verstaut. Die Eintrittspreise variieren: In Schwimmbädern zahlt man rund 9 Euro, ein Besuch in einer Lagune kann schon mal über 100 Euro kosten. Die berühmteste ist die blaue Lagune - allerdings sehr teuer und oft auch überfüllt. Es geht auch preiswerter, Martina hat die Geheime Lagune in der Nähe des Ortes Grindavík besucht, eines der ältesten Schwimmbäder Islands. Geheim ist sie allerdings nicht und richtig schwimmen kann man in dem 38 Grad warmen Wasser auch nicht - aber herrlich mit einem Getränk in der Hand herumstehen, die Landschaft genießen und mit seinen Mitmenschen ins Plaudern kommen!In allen öffentlichen Bädern ist übrigens das Duschen und Einseifen ohne Badeanzug VOR dem Baden Pflicht und die Schuhe werden am Eingang ausgezogen. Es gibt neben den vielen Quellen und Hot Pots aber auch zahlreiche (künstlich) angelegte Becken, die plötzlich und unvermittelt in der herrlichen Landschaft stehen. Nachteil: Das warme Wasser aus den Thermalquellen riecht sehr nach Schwefel. Aber daran gewöhnt man sich schnell. Denn, wie der Isländer sagt, nach wenigen Minuten hat man nur noch einen Gedanken: Alles wird gut!
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