Strom preppen Podcast Por  arte de portada

Strom preppen

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Es ist noch gar nicht so lange her, da galten Prepper als Eigenbrötler mit zweifelhafter politischer Gesinnung, die sich auf die Apokalypse vorbereiten. Wer hortet schon kubikmeterweise Dosenfleisch, Zwieback und Kalaschnikows im eigens errichteten Atomschutzbunker? Seit Corona liegt preppen jedoch voll im Trend, wer erinnert sich nicht an das massenhafte Einlagern von Toilettenpapier. Um sich auf Versorgungsengpässe vorzubereiten, müssen auch die Strom-Übertragungsnetzbetreiber preppen. Das liegt gewissermaßen in ihrer DNA. Da die Lieferkette für Wind- und Solarstrom – oder auch Erdgas oder Kohle! - durchaus mal unterbrochen sein kann, ist Vorsorge wichtig. Da man Strom nur sehr schlecht und dann auch nur mit hohen Verlusten speichern kann, sind dafür andere Instrumente erforderlich. Statt Einlagern geht es hier also um eine Art Vorratshaltung. Und dafür stehen zwei Instrumente mit unterschiedlichen Aufgaben zur Verfügung: Die Netzreserve und die Kapazitätsreserve. Eine weitere, die Sicherheitsbereitschaft, ist inzwischen ausgelaufen. Die Netzreserve wird oft auch als Winterreserve bezeichnet. Das erinnert an Eichhörnchen oder Igel, hat damit aber nichts zu tun. Im Winter treffen zwei spezielle Witterungsbedingungen aufeinander. Einerseits steigt der Strombedarf unter anderem wegen der längeren Dunkelheit. All die Weihnachtsmärkte, Heim-Saunen und Terrassen-Heizstrahler verbrauchen eben viel Energie. Andererseits bläst der Wind im Norden Deutschland und auf See in dieser Zeit oft ziemlich heftig und an neuralgischen Punkten im Stromnetz kommt es daher zum Stau. Das wiederum erhöht den sogenannten Redispatch-Bedarf.  Redispatch heißt: Der Windstrom kommt nicht durch die Engpässe vollständig durch, er steckt im Flaschenhals fest. Um das Spannungsniveau zu halten, müssen auf der anderen Seite des Engpasses konventionelle Kraftwerke einspringen, hauptsächlich in Baden-Württemberg und Bayern. Dafür muss man diese Reserve vorhalten. Klingt paradox, ist aber so. Die Netzreserve braucht man für Situationen, in denen es eigentlich zu viel (Wind)Strom gibt, nicht zu wenig. Ein Ganz-Jahres-Vorrat ist dagegen die Kapazitätsreserve. Hier werden konventionelle Gaskraftwerke in Bereitschaft gehalten, wenn Stromangebot und –nachfrage einmal nicht durch Regelenergie ausgeglichen werden können. Dann können die Systemführungen der Übertragungsnetzbetreiber die Kapazitätsreserve anfordern. Der Hartkeks unter den Strom-Reservemitteln war die Sicherheitsbereitschaft. Auch wieder so ein blödes Wort, weil es einen auf die falsche Fährte lockt. Das ist keine bewaffnete Geheimarmee! Es handelte sich um insgesamt acht Turbinen von Braunkohlekraftwerken, die seit 2016 stillgelegt wurden. Aktuell wird über neue Gaskraftwerke diskutiert, um Versorgungssicherheit herzustellen. Auch darum und den geeigneten Kapazitätsmechanismus zur Investitionsanreizung geht es in dieser Folge, in der Dr. Johannes Henkel, Energiemarktexperte bei 50Hertz, Rede und Antwort steht. Mehr Informationen: https://www.bmwk-energiewende.de/EWD/Redaktion/Newsletter/2020/09/Meldung/direkt-erklaert.html https://www.netztransparenz.de/de-de/Systemdienstleistungen/Betriebsfuehrung/Kapazit%C3%A4tsreserve https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/Versorgungssicherheit/Netzreserve/start.html -------------------------------------- Impressum:    Der Podcast „Strom zum Anfassen“ ist eine Produktion von Klangkantine Studios im Auftrag von 50Hertz.     50Hertz Transmission    Bereich Kommunikation & Politik    Heidestraße 2    10557 Berlin   https://www.50hertz.com    podcast@50hertz.com   
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