Chlorgesänge Podcast Por Ute Zill Martina Schrey arte de portada

Chlorgesänge

Chlorgesänge

De: Ute Zill Martina Schrey
Escúchala gratis

Acerca de esta escucha

Wir sind Schwimmerinnen. Wir waren beide mal im Schwimmverein, aber das ist lange her. Bis vor kurzem schwammen wir so wie die meisten – ab und zu, wenn es gerade passt. Doch dann entdeckten wir die Jahreskarte der Berliner Bäderbetriebe – und stellten fest: Berlin hat ja über 60 Schwimmbäder! Schnell stand fest: Die durchschwimmen wir alle! Und zwar in einem Jahr. Gesagt, getan. Was uns beim Bahnen ziehen durch den Kopf geht und warum wir meinen, dass schwimmen nicht nur überlebenswichtig, sondern ein großartiges Abenteuer ist – darum geht es hier!Ute Zill, Martina Schrey Deportes Acuáticos
Episodios
  • Folge 113: Ist es schön im Neopren?
    May 21 2025
    Die Temperaturen in den Berliner Freibäder haben es in sich – es ist so kalt, dass sich immer mehr Leute nicht mehr in Badehose oder Bikini, sondern im Neoprenanzug ins Becken stürzen. Denn immerhin verdoppelt so ein Anzug die Zeit, in der man schwimmen kann, ohne Gefahr zu laufen auszukühlen. Faustformel, zumindest im Freiwasser: Bei 16 Grad Wassertemperatur sollte man nicht mehr als 16 Minuten ohne Neoprenanzug schwimmen, bei 10 Grad nicht mehr als 10 Minuten – jedenfalls dann, wenn man kein geübter Kaltwasser-Schwimmer ist.Aber auch im Schwimmbecken sollte man bei diesen kalten Temperaturen vorsichtig sein. Bei 16 Grad Wassertemperatur auf keinen Fall länger als eine halbe Stunde schwimmen, hat uns ein Bademeister geraten.Mit Neoprenanzug entsprechend mehr. Aber so richtig bequem ist so ein Neopren im Schwimmbecken nicht, finden wir. Gerade bei den langärmligen Teilen kriegt man irgendwann doch ziemlich schwere Arme. Und wenn er wirklich perfekt sitzen soll, muss man schon mal 600 bis 700 Euro investieren – das lohnt sich wohl nur, wenn man ihn auch in anderen Gewässern regelmäßig nutzt. Falls ihr euch schon mal gefragt habt, warum die meisten Neoprenanzüge schwarz sind: Das liegt am Material, das für die Herstellung verwendet wird – Erdöl – und daran, dass der Stoff bei der Bearbeitung mit Rußfarbstoff behandelt wird, um das Material widerstandsfähig gegen Schäden und Flecken durch die UV-Strahlung zu machen. Außerdem wird das Neopren dadurch noch elastischer. Die Farbe Schwarz ist sogar ein direkter Vorteil – dadurch absorbiert der Anzug verstärkt Wärme aus dem Sonnenlicht, bietet also mindestens so viel Schutz wie eine Sonnencreme und wärmt noch dazu. Natürlich gibt es mittlerweile auch Neoprenanzüge in anderen Farben, hier werden dann Farbstoffe oder Pigmente dem Material zugegeben.Den Fischen ist es übrigens egal, welche Farbe der Neo hat – bislang konnte nicht nachgewiesen werden, dass Meeres-, See- oder Flussbewohner überhaupt auf eine Farbe reagieren.Grundsätzlich gilt – je kälter das Wasser, desto dicker sollte der Neoprenanzug sein. Am Torso ist er in der Regel einen Millimeter dicker als an Armen und Beinen, deshalb gibt es immer zwei Werte: Bei 15 bis 20 Grad beispielsweise 3/2 mm, bei unter 9 Grad 6/4 mm. Und was den Sitz eines Neoprnanzuges betrifft: Er sollte ähnlich eng sitzen wie eine Kompressionshose, ein wenig Druck ist okay – Kniebeugen und Arme ausstrecken sollte aber unbedingt noch möglich sein! Drunter tragen können sollte man auf jeden Fall auch eine enge Badehose oder einen Badeanzug.Wenn man Neoprenanzüge googelt, kommt übrigens ganz schnell die Frage: „Kann man im Neoprenanzug pinkeln?“ Ja, man kann und Urin lockt auch keine Haie an – die Frage ist nur, ob man das, im wahrsten Sinne des Wortes, wirklich muss. In geliehenen Anzügen verbietet sich das ohnehin und auch sonst sollte man den Neoprenanzug danach gründlich auswaschen – aber niemals in der Waschmaschine und bitte auch nicht in der Sonne trocknen, davon wird das Material schnell porös.Die Herstellung von Neoprenanzügen ist übrigens sehr energie- und CO2-intensiv, sie sind auch nicht receycelbar, das sollte man bedenken, wenn man sie entsorgt. Und – nicht jeder verträgt das Material, mitunter reagieren Menschen darauf mit Juckreiz oder Ausschlag. Mittlerweile gibt es von der Firma Yulex auch Neoprenanzüge aus Naturkautschuk – beispielswiese bei Decathlon oder Patagonia.
    Más Menos
    32 m
  • Folge 112: Eulen im Wasser
    May 14 2025

    Da es draußen ohnehin noch zu kalt ist - vor allem IM Wasser - widmen wir uns heute mal der Theorie des Schwimmens. Zu Gast ist Ilka Staub, Sportwissenschaftlerin an der Deutschen Sporthochschule Köln, dort widmet sie sich am „Institut für Vermittlungskompetenz“ dem Schwimmen. Anders und besser gesagt: Ilka ist DIE Expertin, wenn es ums Schwimmenlernen geht. Gemeinsam mit der DLRG arbeitet sie deshalb daran, Schwimmkurse und Schwimmabzeichen gut und sicher zu gestalten.

    Dabei hält sie gar nichts davon, wenn in einem Schwimmkurs mal eben alle gleich behandelt werden. Man müsse schon sehr genau hinschauen, ob Kinder überhaupt schon mal mit Wasser in Berührung gekommen seien, und sei es auch nur in der elterlichen Badewanne. Denn auch solche Kinder gibt es - die das noch nie erlebt haben.

    Ilka hält auch überhaupt nichts davon, den Kindern eine Schwimmart beizubringen - egal, ob Brust, Kraul oder Rücken - bevor sie nicht die Grundfertigkeiten beherrschen: Im Wasser untertauchen, gleiten, sich drehen, schweben, mit dem Atmen klar kommen.

    Deshalb heißt ihr aktuelles Projekt auch „Die Eule und das Schwimmen“, für das sie sogar 1,6 Millionen Fördermittel vom Bundesministerium für Bildung bekommen hat. Denn wichtig sei es, dass Schwimmlehrer und -lehrerinnen den Eulenblick auf ihre Schützlinge haben: Wer kann schon untertauchen, vertraut also dem Wasser, kann vielleicht darin schweben, also spielerisch damit umgehen. Erst dann könne man überhaupt mit Schwimmtechniken anfangen.

    Soweit - in der Tat - die Theorie. Denn Schwimmlehrer kann sich jeder nennen, niemand achtet darauf, wie kindgerecht das Schwimmenlernen im jeweiligen Kurs tatsächlich stattfindet. Nur die Eltern wundern sich dann immer, warum es nicht vorangeht. Auch Ilka beklagt, dass es viel zu wenig Wasserflächen und zu wenig Fachpersonal gibt - kein Wunder, dass 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen nicht schwimmen können, nur 40 Prozent machen in Deutschland das Bronze-Abzeichen.

    Ilka selbst hatte als Kind einen gruseligen Schwimmunterricht, erzählt sie lachend. Ihre Schwimmlehrerin sei ein Drache gewesen, der alle Kinder einfach ins Wasser geworfen hätte. Ihrer Leidenschaft fürs Schwimmen hat das keinen Abbruch getan, sie weiß aber auch, dass sie da einfach Glück hatte - für andere ist so etwas oft ein lebenslanges Trauma. Um so mehr setzt sie sich heute dafür ein, dass es Kindern heute anders geht als ihr. Nicht nur in der Theorie - auch als Schwimmlehrerin.


    Más Menos
    47 m
  • Folge 111: Eiskalte Erfahrungen
    May 7 2025

    Eigentlich erschien uns die Idee ziemlich gut: Wir gehen morgens um 7 Uhr vor der Arbeit schwimmen ins Freibad. Und nach der Arbeit fahren wir wieder hin und schauen, wie sich das Wasser in der Zwischenzeit erwärmt hat, um dann entspannt ein weiteres Mal einzutauchen.

    Hintergrund: In Berlin werden in diesem Sommer - bis auf wenige Ausnahmen - die Freibäder nicht mehr beheizt, 300.000 Euro sollten dadurch eingespart werden. Schließlich wärme ja die Sonne das Wasser auch, das müsse reichen.

    Das wollten wir testen. Also in aller Herrgottsfrühe los ins Olympiabad in Charlottenburg, Außentemperatur: 5 Grad. Wassertemperatur bei unserer Ankunft: 16 Grad. Brrr! Aber jetzt sind wir einmal da, also erstmal unter die kalte Außendusche und dann ins Wasser!

    Eine von uns hat gerade mal 100 Meter geschafft, die andere immerhin das Doppelte. Und auch den Kopf mag man bei diesen Temperaturen nicht so gern ins Wasser stecken. Wieder draußen spürten wir einen leichten Schwindel - waren wir etwa zu schnell? Unter der Dusche dann - ganz schön blau unsere Hände … Okay, alles klar: Wir sind Weicheier! Und am Nachmittag würde dann ja alles besser werden!

    Bis dahin studieren wir nochmal aufmerksam das neue Preissystem der Berliner Bäder. Also da gibt es jetzt drei Kategorien - nach welchen Maßstäben auch immer die Bäder danach eingeteilt wurden. So ist beispielsweise die Sport- und Lehrschwimmhalle in Schöneberg „nur“ Kategorie 3, das für´s Bahnen ziehen denkbar ungeeignete Stadtbad Neukölln dagegen Kategorie 1. Bei den Freibädern ist es ähnlich verwirrend: Das Sommerbad Wuhlheide ist Kategorie 2, Staaken-West dagegen Kategorie 3.

    Nach der Kategorie richten sich dann auch die Preise. Bei den Sommerbädern noch halbwegs übersichtlich, wenn man alle Kategorien kennt - bei den Hallenbädern kommt dann noch die Wahl zwischen 90 Minuten, 150 Minuten oder Tagesticket dazu, da kann so ein Schwimmbadbesuch schnell mal 11,50 Euro pro Person kosten. Puh! Und Mehrfachkarten für die Hallenbäder gbt es offenbar auch nicht mehr, jedenfalls haben wir keine entdecken können.

    Wichtiger Hinweis: Wer seine alte Hallenbad-Mehrfachkarte bis zum 5. September nicht abschwimmen kann, sollte sie an einer Scwimmbadkasse unbedingt zurückgeben und sich dafür einen Gutschein holen! Nach dem 5. September geht das nicht mehr!

    Die Sommer-Mehrfachkarte gibt es jetzt übrigens online - das sind 20 Badbesuche für 80 Euro.

    Hm. Die Bäderbetriebe nennen ihr neues Ticketsystem transparent und fair. Wir nennen es verwirrend.

    Egal - jetzt aber erstmal zurück ins Schwimmbad. Wäre doch gelacht, wenn es am Nachmittag bei 15 Grad Außentemperatur nicht angenehmer wird! Aber nein. Der Blick auf die Temperaturtafel lässt uns schockgefrieren: Wassertemperatur 16 Grad, auch um 18 Uhr!

    Kann ja auch gar nicht anders sein, macht uns die Bademeisterin klar. Draußen ist es einfach noch zu kalt. Außerdem wird das Wasser ständig umgewälzt - und fließt dabei durch Rohre im kalten Boden. Hm - hätten wir uns eigentlich denken können. Und schwimmen jetzt in den noch geöffneten Hallenbädern erstmal unsere Mehrfachkarten ab.







    Más Menos
    27 m
adbl_web_global_use_to_activate_T1_webcro805_stickypopup
Todavía no hay opiniones