Episodios

  • Wem gehört der öffentliche Raum? (Live im Schauspiel Köln)
    Jul 2 2025
    „Die Obdachlosen sind die Zeugen der Wahrheit, die die Gesellschaft nicht hören will“, schreibt Adorno in seinen Minima Moralia. Diese Wahrheit ist unbequem. Sie zeigt sich im öffentlichen Raum, in Großstädten, in Köln etwa an Orten wie dem Neumarkt oder dem Wiener Platz. In dieser Folge fragen wir: Wem gehört der öffentliche Raum? Und was bedeutet er für diejenigen, die keinen privaten Raum haben? Gemeinsam mit Claudia und Bina von Vision e.V. und dem Journalisten Max Hübner sprechen wir über die aktuelle Situation wohnungsloser und konsumierender Menschen am Beispiel Kölns, über Rückzugsorte, Drogenkonsumräume und darüber, was sich ändern muss. Diese Folge wurde am 19.06.2025 live in der Grotte des Schauspiel Köln im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Studiobüdchen" aufgenommen.
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    1 h y 2 m
  • Von psychedelischen Plattitüden, Neuropsychedelia und der Liberalisierung von rechts (mit Nicolas Langlitz)
    Apr 1 2025
    In dieser Folge erzählt der Anthropologe Nicolas Langlitz von seiner Forschung und aktuellen Entwicklungen im Feld der Psychedelika. Nicolas Langlitz ist Professor für Anthropologie an der New Yorker Universität The New School for Social Research. 2012 erschien sein Buch »Neuropsychedelia«, eine anthropologische Studie über die die Wiederaufnahme der Psychedelika-Forschung. Seitdem hat er zahlreiche weitere Artikel zum Thema Psychedelika veröffentlicht. Im Gespräch geht es um Feldforschung in neurowissenschaftlichen Laboren, die psychedelische Renaissance, Forschung zwischen Mystik und Materialismus, Aldous Huxley und seine perenniale Philosophie, psychedelische Plattitüden, die Paradoxien der geisteswissenschaftlichen Psychedelika-Forschung, Ich-Auflösungen in Zeiten von Identitätspolitik, das Interesse der politischen Rechten an Psychedelika und deren Liberalisierungsvorhaben, die Krise der Psychopharmakologie, nicht-psychedelische Psychedelika, der Stand von Psychedelika in Deutschland und das Buch als extrapharmakologischen Faktor. Auf Nicolas' Website könnt ihr viele der Artikel, die in dieser Folge thematisiert werden, herunterladen. http://www.nicolaslanglitz.de/
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    1 h y 15 m
  • Mode & Drogen: Wie funktioniert der Heroin Chic? (mit Melanie Haller)
    Jan 8 2025
    Augenringe, blasse Haut, extrem schlanke Körper – inszeniert vor heruntergekommenen Industriefassaden. Der Heroin Chic war eines der prägendsten und umstrittensten Modephänomene der 90er-Jahre und zumindest der Begriff erlebt seit kurzem ein Comeback. Aber wie genau funktioniert der Heroin Chic eigentlich? Warum kaufen wir Kleidung, die von kränklich wirkenden Models beworben wird? Und was verrät das über unsere Gesellschaft? Darum geht es im Gespräch mit Melanie Haller, Professorin für Geschichte und Theorie der Mode, des Designs und der Ästhetik an der Akademie Mode und Design der Fresenius Hochschule in Hamburg. Wir sprechen ausführlich über die Entstehungsgeschichte des Heroin Chic, seine Abgrenzung zur Mode der 80er-Jahre, Fotografien von Corinne Day und Mario Sorrenti, Bill Clintons Kritik an der Modeindustrie, Mode und Vergänglichkeit, die Ästhetik des Krankseins, den Emo-Style, Ozempic Chic, Raf Simons, Christiane F. und den nicht-drogeninduzierten Rausch der Mode.
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    1 h y 14 m
  • Reifen wie der Kratom-Baum (mit Fabian Steinmetz)
    Dec 6 2024
    Aus den Blättern des Kratombaums wird in Indonesien, Thailand und Malaysia traditionell ein Tee gekocht, der Schmerzen lindert und entspannt. Verbreitet ist außerdem die Blätter zu kauen, um länger wach bleiben und schwere körperliche Arbeit besser aushalten zu können. Kratom ist ein leichtes Opioid und wird deshalb vor allem in den USA immer beliebter: Die Opioidkrise lässt Menschen nach Alternativen zu etwa Fentanyl suchen. Unternehmen entwickeln Kratom-Extrakte, die sehr viel potenter sind, als die reinen Blätter oder das daraus gewonnene Pulver. Kratom gewinnt auch in Deutschland mehr Aufmerksamkeit. Toxikologe Fabian Steinmetz erklärt in dieser Folge, warum das so ist und warum Kratom ihn schon sehr viel länger interessiert.
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    48 m
  • Khat – eine unbekannte Volksdroge (mit Michael Odenwald)
    Sep 5 2024
    Obwohl Khat in manchen Ländern von mehr als der Hälfte der Bevölkerung konsumiert wird, ist es hierzulande kaum jemandem ein Begriff. Im Interview erzählt der Psychologe Michael Odenwald, was Khat ist und wie es in den Ländern Ostafrikas und der arabischen Halbinsel den Alltag prägt. Außerdem geht es unter anderem um die Bedeutung des Kauens als primäre Konsumform, Khat als „milde Droge“, Khatkonsum in militärischen Konflikten, Konsum unter Frauen und der Prohibition von Khat in Europa.
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    1 h y 8 m
  • Untote Tabus (mit Stefan Hain)
    Aug 4 2024
    In dem Vortrag "Sexualtabus und Recht heute", den Theodor W. Adorno 1967 vor Studierenden der Uni Wien hält, stellt er die Frage, warum "Rauschgiftsüchtige" mit einer so allgemeinen Wut verfolgt werden. Diese Wut könne nicht mit der Schädlichkeit der Substanzen erklärt werden, denn die Frage, wie schädlich sie tatsächlich sind und welche es vielleicht überhaupt nicht sind, werde nicht zur geprüft. Noch heute gibt es Tabus und scheinbar aufgelöste Tabus, die eine solche Wut auslösen. In dieser Folge entfernen wir uns etwas vom Grundthema des Podcasts und wollen mit Gast Stefan Hain uns dem Tabuthema Tabus tatsächlich etwas nähern. Im Gespräch geht es vor allem um Sexualtabus, denn wir greifen immer wieder den Vortrag von Adorno auf. Außerdem lässt sich an der Geschichte der Sexualtabus auch viel über andere Tabus lernen. Stefan Hain war bereits Gast bei Provisorisch legal. In der Folge "Keine richtige Therapie im Falschen?" sprechen wir über Freud, Psychotherapie und Kritik an ihr. Stefan Hain hat Psychologie in Frankfurt a.M. und Berlin studiert. Für die Platypus Review schreibt er regelmäßig Artikel über marxistische Fragestellungen.
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    1 h y 24 m
  • Mutterkorn und Zauberpilze (mit Beat Bächi)
    Jun 30 2024
    LSD und Psilocybin sind vielen Menschen ein Begriff. Doch woher kommen diese Substanzen überhaupt und wie wurden sie entdeckt? Damit hat sich der Agrar- und Medizinhistoriker Beat Bächi in seinem Buch »LSD auf dem Land. Produktion und kollektive Wirkung psychotroper Stoffe« ausführlich beschäftigt. Sein Fokus liegt auf den Ausgangsstoffen: dem Mutterkorn und den mexikanischen Zauberpilzen. Die Studie ist zugleich ein Einblick in eine Zeit, in der LSD und Psilocybin noch nicht synonym für Hippiebewegung, Psychedelic und Gegenkultur standen, sondern Forschungsgegenstände waren, deren zukünftige Verwendung alles andere als gewiss war. Im Gespräch geht es unter anderem um die Enthistorisierung von Pflanzen, die Rolle Albert Hofmanns, LSD als Fast-Nicht-Materie, Hobbyforschungen von Wall-Street Bankern, Elite-Theorien, psychotrope Substanzen als Waffe und die Entzauberung der Zauberpilze.
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    1 h y 10 m
  • Der große Rausch (mit Helena Barop)
    May 2 2024
    Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde zwischen Medikament und Droge nicht unterschieden. In der Apotheke waren alle Substanzen gleichermaßen erhältlich. Die berauschenden und bewusstseinserweiternden Effekte einiger dieser Substanzen, wurden vor allem für die Romantiker zur Inspirationsquelle – und riefen sogleich die Gegner von Rausch und Müßiggang auf den Plan. Helena Barop zeichnet in ihrem neuen Buch "Der große Rausch" die Entwicklung von frei zugänglichen Medikamenten zur Verteufelung als Sünde in Amerika und Europa nach. Zum zweiten Mal als Gast in diesem Podcast, fokussieren wir uns dieses Mal auf die Zeitspanne von 1804 bis zu den 1950er Jahren. Die andere Folge heißt "Rote Tropfen streut der Mohn" und setzt mit dem Beginn des War on Drugs in den 1950er Jahren in den USA ein.
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    1 h y 10 m