• BeschleunigungsGesellschaft – wofür eigentlich???

  • Jul 13 2022
  • Length: 19 mins
  • Podcast

BeschleunigungsGesellschaft – wofür eigentlich???

  • Summary

  • Erneut hinterfrage ich ein Dogma unseres modernen Lebens. Es ist die Ideen von "Schneller ist gleich Besser". Aufgrund dessen unterliegt alles der permanenten Beschleunigung – es muss immer schneller gehen. Warum eigentlich? Welche Geschwindigkeitsrekorde will der moderne Mensch brechen (bevor er endgültig zusammenbricht)? Wo sind unsere Geschwindigkeitsgrenzen? Welches Ziel wollen wir immer schneller erreichen? Wann schießen wir übers Ziel hinaus, da wir schlichtweg zu schnell waren? Insbesondere mag ich Dich zur Reflexion einladen: Was bringt Dir der omnipräsente Geschwindigkeitszuwachs? Was bewirkt das SchnellerSchneller in Dir? Was bewirkt es in Deinem Leben? Was bewirkt es in Deinem Umfeld? Die kollektive Beschleunigung konfrontiert uns auf allen Ebenen mit einem unausweichlichen Optimierungszwang: Ins eigene Leben muss mehr und mehr reingepresst werden. Beschleunigung wird dabei schnell zum Wettlauf: Wer ist besser, da er schneller war? Diese Konkurrenz bedeutet Gewinn und Verlust – Gewinn für wenige, Verlust für die meisten. Letztlich verlieren alle. Vor allem Verbundenheit und Gemeinschaft und somit das, wonach wir uns in der Tiefe tatsächlich sehnen. Weiterhin verlieren wir den natürlichen Takt, der sich deutlich am eigenen Herzschlag zeigt. Es ist ein Verlust der ursprünglichen, inneren Geschwindigkeit und somit ein Verlust der inneren Mitte. Der stetige Zuwachs an Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist einer von vielen Indikatoren, der die Konsequenzen verdeutlicht, wenn moderne Menschen die Verbindung zu natürlichen Rhythmen verlieren. Eine Gegenbewegung ist die Welle der Entschleunigung, die immer mehr Menschen erfasst. Sie entspringt der Sehnsucht nach Ruhe. Innere Stille entfaltet sich mit bewusster Verlangsamung und bewusstem Verzicht. Nun erlebe ich, dass ich die kollektive Beschleunigung nicht wirklich brauche. Vielmehr erkenne ich, wie schädlich es tatsächlich ist. Diese Bewusstwerdung braucht mein Innehalten. Dass ich stehen bleibe, spüre, wahrnehme, erkenne. Erst dann kann ich mich neu orientieren. Innehalten bedeutet auch NichtMehrMitMachen: Ich stoppe das vom blinden Selbsteifer getriebene Hamsterrad – ich steige aus. Mein Ausstieg kann herausfordernd sein. Er konfrontiert mich mit Existenzängsten aller Art. Schließlich gehöre ich nun nicht mehr dazu. Ich bin draußen. Inmitten der ratternden Hamsterrad-Bataillone, die in unserer bisherigen Gesellschaft so erschreckend normal sind, haben Zweifel und Unsicherheiten leichtes Spiel. NichtMehrMitMachen braucht Mut und gleichzeitig ist es von elementarer Bedeutung: Wir brauchen Menschen, die innehalten, um sich neu zu orientieren und damit neue Wege zu eröffnen – für sich selbst und für alle. Wir brauchen Menschen, welche neue Wege gehen und damit als Orientierungsgröße für andere dienen. Wir brauchen Pioniere des bewussten MenschSeins. Und zwar dringend …
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