Mindmaps: der Philosophiepodcast

By: Manuel Schmid & Heinzpeter Hempelmann
  • Summary

  • Was wir über Gott und die Welt denken, hat nicht bei uns angefangen. Unsere weltanschaulichen und ethischen Überzeugungen stehen auf den Schultern großer Vordenker vergangener Jahrhunderte. Wir verdanken ihnen viel, dürfen ihre Vorgaben aber auch kritisch hinterfragen. In diesem Podcast nehmen Manuel Schmid und Heinzpeter Hempelmann ihre Hörer:innen mit auf eine faszinierende Zeitreise zu den Wurzeln unseres Denkens. Immer wieder werfen sie auch einen spezifisch theologischen Blick auf einflussreiche philosophische Entwürfe. Dabei wird deutlich, wie präsent die Philosophiegeschichte auch im 21. Jahrhundert ist, und wie sehr sie heutige Diskussionen in Politik, Gesellschaft und Religion mitbestimmt. «mindmaps» fordert dich heraus, mitzudenken, zu widersprechen und den eigenen Horizont zu erweitern!
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Episodes
  • Johann Gottfried Herder: Wie begegnen wir Menschen, die uns fremd sind?
    Oct 6 2024
    Johann Gottfried Herder (1744–1803) gehört zu den am meisten unterschätzten Denkern der anbrechenden Moderne. Er zeigt unter anderem, wie die Begegnung mit Menschen(gruppen) gelingen kann, die ganz anders sind als wir. Nach einem abgebrochenen Medizinstudium studiert Herder in Königsberg Theologie – und darf bei Immanuel Kant unentgeltlich an dessen Vorlesungen teilnehmen. Durch seine Freundschaft mit Hamann wird ihm die Kraft der Sprache und Poesie erschlossen – Leidenschaften, die Herder dann in Lettland zu einer tiefen Beschäftigung mit den dortigen Volksliedern führen. Es entwickelt eine ebenso authentische wie reflektierte Volksverbundenheit und ist fasziniert von den Eigenheiten verschiedener Kulturen und Sprachgemeinschaften. Manuel diskutiert mit Peter, was sich von Herder alles für das Zusammenleben in einer pluralistischen, multikulturellen Gesellschaft lernen lässt – und es wird deutlich: eine Menge! Herder macht literarisch und biografisch vor, dass die gelungene Begegnung mit dem «Anderen» und «Fremden» nicht ohne Neugierde und Respekt auskommt. Nicht ein vorgefasster Begriff dessen, was den Menschen und seine Natur zutiefst ausmacht, kann hier leitend sein, sondern eine möglichst offene Wahrnehmung des Anderen, der auch meinen Begriff von Humanität noch einmal aufsprengt. Ganz ähnlich geht Herder dann übrigens auch mit biblischen Texten um: Er versucht sich in deren Lebenswelt hineinzudenken und sie von innen heraus zu verstehen, anstatt ihnen mit dogmatischem Vorurteil zu begegnen. Natürlich beschäftigen hier auch die Folgefragen: Wo und wie lässt sich bei aller Wertschätzung für das Andere auch Kritik anbringen? Von welchem Standpunkt aus lassen sich Phänomene unter Menschen oder Überlieferungen des Bibel kritisieren? Und woher kommt das eigene Verständnis des «Allgemeinmenschlichen», das auch Herder wichtig war? Manuel und Peter diskutieren diese Fragen auch auf dem Hintergrund aktueller Problemstellungen, etwa dem Phänomen des «Othering», das die Abwertung und Distanzierung des Fremden in unseren Gesellschaften bezeichnet.
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    58 mins
  • Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Ist die Menschheitsgeschichte sinnvoll und vernünftig?
    Sep 22 2024
    Hegels Philosophie ist vielleicht der letzte große Versuch, die gesamte Wirklichkeit und Geschichte in einem umfassenden System zu begreifen. Kann er auch heute noch überzeugen? Er ist einer der ganz Großen der deutschen Geistesgeschichte: Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831). Zusammen mit Fichte und Schelling knüpfte er am gewichtigen Vordenker Immanuel Kant an – und versucht ihn zugleich zu überschreiten: Hegel stößt sich an den Grenzen, in welche Kant die Vernunft verwiesen hat, und versucht dessen Subjektphilosophie aufzusprengen. Das vernünftige «Ich», das wahrnimmt und urteilt, muss nach Hegel immer schon ein «Nicht-Ich» mitdenken, das wiederum von etwas «Absolutem» umfasst wird – und dieses Absolute identifiziert Hegel mit dem «Weltgeist», der die Menschheitsgeschichte voranbringt und dabei zu sich selbst findet. Der bekannte Dreischritt «These – Synthese – Antithese» hat hier seinen Sitz: Die Geschichte der Welt vollzieht sich («dialektisch») in dieser Bewegung und macht die gesamte Wirklichkeit in Wissenschaft, Religion, Recht, Kunst und Philosophie verständlich… Manuel diskutiert mit Peter über die Überzeugungskraft und die Probleme dieses Universalentwurfs – und über die Parallelen zu einem christlichen Vorsehungsglauben, der auch sämtliche Ereignisse der Geschichte von einem göttlichen Plan umfangen und damit in ihrer Sinnhaftigkeit bekräftigt weiß: Ist es hilfreich und tröstlich, so über die Geschichte zu denken – oder tut es der Wirklichkeit vielmehr Gewalt an?
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    1 hr
  • Utopien: Können wir auf Zukunftsträume verzichten?
    Sep 8 2024
    So lange wir leben, hoffen wir («dum spiro, spero») – diese antike Weisheit bewahrheitet sich an der bewegten Geschichte der Utopien, um welche sich Gemeinschaften und Bewegungen formen. Allerdings: Ein Blick auf die erfolgreichen Serien bei Netflix und Co. zeigt, dass seit einigen Jahren besonders die Dystopien Konjunktur haben. Apokalyptische Geschichten der Menschheit nach der atomaren Katastrophe oder nach der feindlichen Übernahme durch eine künstliche Intelligenz erfreuen sich großer Beliebtheit. Ist diese Faszination für Untergangsszenarien Ausdruck einer spätmodernen Ernüchterung des Menschen, nachdem sich die großen Utopien der Neuzeit erschöpft oder als fatale Irrlichter erwiesen haben? Manuel spricht mit Peter über die Entwicklungsgeschichte utopischer Vorstellungen und deren enge Verbindung mit christlich-theologischen Motiven. Von seiner ersten Verwendung bei Thomas Morus (1516) an speist sich der Begriff der Utopie auch von biblischen Visionen eines paradiesischen Urzustandes oder eines messianischen Friedensreiches, wie sie etwa im Buch der Offenbarung begegnen. Die Täufer in Münster waren getrieben von der Idee eines diesseitigen Gottesreichen, und die Geschichte der Entdeckung und Besiedlung des amerikanischen Kontinents ist getragen von der Absicht, hier eine «neue Welt», ein «irdisches Jerusalem» zu schaffen. Im Gespräch mit Manuel verfolgt Peter diese Spuren bis in die Gegenwart – und zeigt die Gefahren auf, die sich mit Utopien seit jeher verbinden. Aber können wir auf solche großen (und kleinen) Zukunftsträume überhaupt verzichten? Gibt es einen goldenen Mittelweg zwischen desillusionierten Untergangsszenarien und utopischen Visionen mit totalitärer Tendenz? Lässt sich an der christlichen Hoffnung festhalten, ohne in die Fallen utopischer Begeisterung zu tappen?
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    50 mins

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