EVOMENTIS - Neurodiversität, ADHS, Autismus und darüber hinaus Podcast Por Mathias Küfner arte de portada

EVOMENTIS - Neurodiversität, ADHS, Autismus und darüber hinaus

EVOMENTIS - Neurodiversität, ADHS, Autismus und darüber hinaus

De: Mathias Küfner
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Dein Podcast zu Neurodiversität, Evolutionärer Psychologie, Gesellschaft, Philosophie und mentaler Entwicklung www.evomentis.de Ciencias Sociales Desarrollo Personal Filosofía Hygiene & Healthy Living Psicología Psicología y Salud Mental Éxito Personal
Episodios
  • S01E23 I am out of spoons, I come with knives
    May 23 2025
    In dieser Episode von Evomentis sprechen wir über die Spoon-Theorie, ein Konzept, das als Metapher dient, um die Energie, die wir im Alltag aufwenden, zu verdeutlichen. Die Diskussion wird insbesondere auf die besonderen Herausforderungen von Menschen im Autismus- und ADHS-Spektrum fokussiert, die oft nicht mit der gleichen Menge an Energie ausgestattet sind wie neurotypische Menschen. Die Spoon-Theorie veranschaulicht, dass viele von uns jeden Tag eine begrenzte Anzahl an "Löffeln" mitbringen, die für Aufgaben im Alltag benötigt werden. Diese Löffel stehen symbolisch für die unterschiedlich verfügbaren Energien, die wir für Aktivitäten wie Aufstehen, Frühstücken oder das Bewältigen von sozialen Interaktionen aufwenden müssen. Während Neurotypische mit einem relativ konstanten Vorrat an Löffeln agieren können, stehen Neurodivergente oft vor der Herausforderung, dass sie von Anfang an weniger Löffel zur Verfügung haben oder diese schneller verbrauchen, je anstrengender der Tag wird. In diesem Kontext untersuchen wir, wie Wut und Frustration entstehen können, wenn die Bedürfnisse und Anforderungen von außen auf uns einwirken und wir das Gefühl haben, nicht mehr zu funktionieren. Besondere Aufmerksamkeit erhalten hierbei die Konzepte des Shutdowns und Meltdowns. Shutdowns beziehen sich auf das Abkappen der externen Reize und Anforderungen, während Meltdowns als emotionale Explosionen auftreten können, die aus Überwältigung resultieren – eine Art letzte Verteidigung, wenn der Energiemangel zu stark wird. Ich erläutere, dass Wut nicht zwangsläufig negativ ist, sondern als eine notwendige Reaktion auf Missstände und innere Konflikte betrachtet werden kann. Wut zeigt uns, dass etwas nicht stimmt, dass ein Bedürfnis nicht erfüllt wird oder dass eine existenzielle Bedrohung wahrgenommen wird. Es ist wichtig, zu erkennen, dass die Fähigkeit, Wut zu fühlen, oftmals ein Zeichen für Selbstschutz ist. Dabei ist jedoch der Umgang mit dieser Wut entscheidend: Während ein konstruktiver Umgang eine Chance zur Klärung bieten kann, kann unverarbeitete Wut in Aggression umschlagen, was sowohl für den Betroffenen als auch für sein Umfeld problematisch ist. Wir diskutieren auch die Unterschiede zwischen intrinsischen und extrinsischen Motivationen und wie diese das Energielevel und die Handlungsfähigkeit beeinflussen. Die Balance zwischen dem, was wir intrinsisch aus uns heraus motiviert tun möchten, und dem, was von außen an uns herangetragen wird, ist entscheidend für unser Wohlbefinden und unsere Fähigkeit, den Alltag zu bewältigen. Indem ich darauf hinweise, dass wir uns auf intrinsisch motivierte Aktivitäten konzentrieren sollten, um unsere Energieressourcen aufrechtzuerhalten, wird deutlich, wie wichtig es ist, diese Balance zu finden, um Burnout oder chronische Erschöpfung zu vermeiden. Die Episode bietet ein tiefes Verständnis dafür, wie Energiehaushalt, emotionale Regulation und soziale Anforderungen miteinander verwoben sind, und gibt wertvolle Einblicke, wie wir die Herausforderungen im Alltag meistern können, während wir auf unsere körperlichen und emotionalen Bedürfnisse achten.
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    1 h y 15 m
  • S01E22 DMN vs. TPN
    May 16 2025
    In dieser Episode von Evomentis sprechen wir über das Konzept des Default Mode Network (DMN) und das Task Positive Network (TPN). Diese beiden Netzwerke spielen eine entscheidende Rolle in der Art und Weise, wie unser Gehirn Informationen verarbeitet und Aufgaben ausführt. Während das TPN aktiv ist, wenn wir eine bestimmte Aufgabe fokussiert bearbeiten, übernimmt das DMN, wenn unser Geist nicht aktiv auf externe Reize reagiert. Interessanterweise vermeiden viele Menschen die Wechselwirkungen zwischen diesen beiden Netzwerken, was zur Schwierigkeit führt, voll zu interagieren oder kreative Lösungen zu entwickeln, insbesondere bei neurodivergenten Menschen. Ich erläutere, dass das DMN nicht einfach der Ruhemodus des Gehirns ist. Es ist ein aktives Netzwerk, das sich mit sozialen Interaktionen, Gedanken über andere und kreativen Prozessen beschäftigt, während das TPN für die Konzentration und Durchführung konkreter Aufgaben zuständig ist. Dieser Spannungsfeld zwischen den beiden Netzwerken wird besonders bei Menschen mit ADHS oder im autistischen Spektrum deutlich, wo das DMN oft dominanter ist, was zu einer ständigen inneren Verarbeitung von Informationen führt, auch während sie einer spezifischen Aufgabe nachgehen. Des Weiteren diskutiere ich die neurotypischen und neurodivergenten Unterschiede, insbesondere im Hinblick auf die Funktionalität dieser Netzwerke. Neurotypische Menschen zeigen eine klare Dominanz des TPN während der Bearbeitung von Aufgaben, während bei Menschen im neurodivergenten Spektrum das DMN häufig parallel aktiv ist. Dies bringt herausfordernde Aspekte mit sich, die es für neurodivergente Menschen schwierig machen können, sich auf die ihnen zugewiesenen Aufgaben zu konzentrieren, während sie gleichzeitig eine Vielzahl von Informationen verarbeiten. Wir tauchen tiefer in die Bedeutung von Kreativität und Geduld für den Denkprozess ein, bei dem das DMN oft als Quelle kreativer Einsichten und Problemlösungen fungiert. Viele berichten von der Übung, Ideen und Gedanken zu entwickeln, während sie in scheinbar passiven Tätigkeiten wie Abspülen oder beim Entspannen sind, was das DMN aktiviert. Diese Einsichten könnten einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung neuer Lösungsansätze leisten, allerdings ist es oft wichtig, einen Ausgleich zwischen den Einflüssen des TPN und DMN zu finden. Ich schließe die Episode ab, indem ich die unterschiedlichen Funktionsweisen der Netzwerke in Abhängigkeit von neurotypischen und neurodivergenten Perspektiven zusammenfasse. Es gibt noch viel zu entdecken und zu verstehen, insbesondere wie diese Modelle das menschliche Verhalten in sozialen und beruflichen Kontexten beeinflussen. Daher lade ich die Zuhörer ein, weitere Gedanken und Anregungen zu teilen, während ich die nächste Staffel von Evomentis vorbereite.
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    52 m
  • S01E21 Kompensation
    May 9 2025
    In der 21. Episode von Evo Mantis beschäftigen wir uns intensiv mit dem Thema Kompensation und Erschöpfung, und stellen provokante Fragen zur Natur und Diagnostik von ADHS sowie Autismus. Ist es möglich, diese Diagnosen auch im Erwachsenenalter zu entwickeln, obwohl man in der Kindheit nicht diagnostiziert wurde? Diese Diskussion entfaltet sich vor dem Hintergrund der verbreiteten Meinung, dass ADHS eine genetisch bedingte Störung ist. Ich möchte die Perspektive einnehmen, dass wir uns auch die Möglichkeit betrachten sollten, wie sich diese Symptome unter bestimmten Bedingungen später im Leben entwickeln können. Zusätzlich hinterfragen wir die gängige Vorstellung, ob ADHS oder Autismus heilbar sind. Während die offizielle Meinung besagt, dass dies nicht der Fall ist, argumentiere ich, dass es sinnvoll wäre, weitere Begrifflichkeiten einzuführen, um besser zu verstehen, was eigentlich „Heilung“ in diesem Kontext bedeuten könnte und welche Auswirkungen diese Überlegungen auf Therapieansätze haben könnten. Eine zentrale Erkenntnis dieser Episode ist, dass nicht nur die Diagnosen ADHS und Autismus selbst, sondern auch die Begleiterscheinungen und die Reaktionen des sozialen Umfelds dabei von großer Bedeutung sind. Ich bespreche, wie soziale Normen und Erwartungen Druck erzeugen können, der möglicherweise zu einem erhöhten Leidensdruck führt und damit die Sichtweise auf diese Diagnosen beeinflusst. Dies führt zu der Erkenntnis, dass wir unser Verständnis von normativen Verhaltensweisen und der Rolle der Kompensation in der Gesellschaft kritisch hinterfragen müssen. Wir gehen auch darauf ein, welche Rolle die Kompensationsschwelle für Individuen spielt und was passiert, wenn diese überschritten wird. Zu viele Anforderungen können zu Erschöpfung führen, was wiederum verschiedene Symptome hervorrufen kann, die oft mit psychischen Erkrankungen wie Burnout oder Angststörungen einhergehen. Dies führt zur Überlegung, ob unsere gesellschaftlichen Strukturen und Erwartungen möglicherweise dazu beitragen, dass Menschen nicht nur eine ADHS-Diagnose entwickeln, sondern auch andere psychische Erkrankungen, da immer mehr Menschen über ihre Kompensationsgrenzen hinausgehen. Ein weiterer spannender Punkt der Episode ist der Zusammenhang zwischen ADHS, Autismus und potenziellen Überlappungen mit anderen Diagnosen wie komplexer posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS). Wir diskutieren die Datenlage und stellen fest, dass es signifikante Korrelationen zwischen diesen Diagnosen gibt, was darauf hindeutet, dass ein integrativer Ansatz zur Behandlung und Unterstützung von Betroffenen nötig ist. Schließlich präsentiere ich das Konzept von „Neurex A“ und „Neurex M“, die ich als Kategorisierungen für Menschen im Spektrum von neurodivergentem Verhalten einführe. Durch diese Begriffsdefinition hoffe ich, dass wir eine differenzierte Diskussion über die diversen Diagnosekriterien und den Hilfsbedarf führen können. Die Episode schließt mit der Frage, wie Gesellschaften sich anpassen sollten, um den Bedürfnissen von Menschen im Neurix-A-Bereich gerecht zu werden, ohne dass dafür zwangsläufig diese Labels nötig sind. In der nächsten Episode bereiten wir uns darauf vor, diese Denkansätze weiter zu vertiefen und einige der aufgeworfenen Fragen ausführlicher zu betrachten, während wir über die praktische Umsetzung von Hilfsmaßnahmen in der Gesellschaft nachdenken.
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    1 h y 4 m
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